(pm/fsm) – Das Land Hessen erwirbt die Vermögenswerte der insolventen Höchster Porzellanmanufaktur (HPM) 1746 GmbH, um dieses historische Erbe für das Land Hessen zu erhalten.
Die Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) wird den Betrieb der zweitältesten Porzellanmanufaktur Deutschlands mit einem neuen Konzept weiterführen und damit das handwerkliche und künstlerische Know-how für Forschung und Lehre nutzen. Geplant ist die Gründung eines „Institute for Advanced Material Studies“. Die HfG wird auch den Mietvertrag der HPM im Frankfurter Stadtteil Höchst sowie einen Teil der Beschäftigten übernehmen. Die Markenrechte hatte das Land bereits im Juli erworben.
„Das Land Hessen steht zu seinen Traditionen“, sagt Ministerpräsident Boris Rhein. „Deshalb bin ich froh, dass wir ein absolutes Traditionsunternehmen, die weltbekannte Höchster Porzellanmanufaktur aus dem Jahr 1746, gemeinsam erhalten können. Sie wird fortan ein wichtiger Teil der Hochschule für Gestaltung Offenbach sein. Dort wird in Zukunft die filigrane Porzellankunst aus Hessen gelehrt und bewahrt. Ich danke allen, die sich so engagiert und konstruktiv an der Rettung der Höchster Porzellanmanufaktur beteiligt haben.“
Zu den vom Land Hessen erworbenen Vermögenswerten des Unternehmens gehören neben den Lagerbeständen unter anderem auch Brennöfen, historische Formen, Entwürfe und Werkzeuge. Die HfG arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Weiterentwicklung in den Bereichen Material und Materialforschung: In einem Reallabor für Kunst und Design sollen Porzellan sowie weitere keramische Materialien erforscht und ausgebaut werden. Studierende, Lehrende und Nachwuchstalente werden diesen Prozess mitgestalten. Das handwerkliche Wissen und der Produktionsablauf bilden ein Alleinstellungsmerkmal unter den Kunsthochschulen.